Umwelt-Wiki
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Das Wichtigste in Kürze[]

  • Grundsätzliche Empfehlungen zum Rechnerkauf bei ecotopten.de
  • Konkrete Modellempfehlungen gibt das Energy Star Gütezeichen eu-energystar.org
  • Empfehlungen für energieeffiziente Geräte (Schweiz)  www.topten.ch

Anschaffung[]

Computer haben schon in der Produktion extrem viele Ressourcen verbraucht (siehe [1] : ein PC etwa 48% bei 5-jähriger Laufzeit laut [2], ein Server etwa 13-15% laut [3] ). Daher gebrauchte Computer nicht wegschmeißen, sondern verkaufen, reparieren oder verschenken, z.B. http://www.hochgefahren-ev.de (Bereich Braunschweig-Magdeburg), http://www.reuse-computer.de, http://www.worldcomputerexchange.org, http://www.linuxola.org (Schweiz)

Wenn sie wirklich kaputt sind: Recyclen, und zwar vor Ort. Siehe auch: http://marktcheck.greenpeace.at/2262.html

Generell sollte man sich bei der Anschaffung die Frage stellen: Muss es wirklich ein Highend-Gerät sein?

Für's Internetsurfen, Videogucken, Briefeschreiben und Hausaufgaben reicht die Leistung eines "kleineren" Geräts völlig aus. Und es muss auch nicht das allerneueste Modell sein. Nur wer auf aufwändige Grafikspiele und Videobearbeitung steht, braucht Rechner mit leistungsfähigen Grafikkarten und CPUs. Diese saugen aber entsprechend mehr Strom, schon allein für deren Kühlung.

Viele Fertig-PCs vom Discounter haben unnütze Zusatzfunktionen (Multi-Card-Reader, Hochleistungsgrafikkarten) die zwar immer Strom verbrauchen, aber nur von wenigen Endnutzern wirklich gebraucht werden. Beim Selbstbau eines PCs hat man die Möglichkeit nur notwendige und sparsame Bauteile zu verwenden. In einigen Foren ist ein Wettkampf im Gange, wer den sparsamsten PC baut (siehe [4]).

Ein wichtiges Bauteil hinsichtlich der Energieeffizienz ist das Netzteil. Sinnvoll sind Netzteile mit einer Effizienz von mind. 80 %. Das '80 Plus Energieeffizienzprogramm' zertifiziert entsprechende Netzteile in den Klassen Basis, Bronze, Silber, Gold und Platin 80plus.org. Dabei wird die Verlustleistung der Netzteile bei Auslastungen von 20, 50 und 100% Last gemessen. Typischerweise ist z.B. das Gold-Label mit hohen Netzteilleistungen (z.B. 800 Watt) für den Hersteller einfacher zu ereichen als z.B. mit einem 200-Watt Netzteil, obwohl das 200-Watt Netzteil wegen der im Normalbetrieb niedrigen angeforderten Leistung und der damit resultierenden entsprechend niedrigeren Verlustleistung für die meisten kleinen PCs besser geeignet ist. Von der Dimensionierung her sollte ein Netzteil im idle-Betrieb (ruhender Desktop) daher bei mindestens 20% Last liegen, um in den Messbereich der 80Plus.org-Spezifikation zu kommen.

Laptops / Netbooks[]

Laptops verbrauchen meist weniger Strom als Desktop- oder Tower-PC - schließlich soll der Akku möglichst lange durchhalten. Andererseits haben Laptops eine kürzere Lebensdauer. Wer ihn aber pfleglich behandelt, sollte auch lange was von ihm haben. Vergleich Laptop/Standrechner - Verbrauch in Watt. Beispiel Apple, alle Modelle Dual Core 2,0 Ghz, bis auf Mac Pro Quad Core: Macbook 13" - 31 Watt; Macbook Pro 15" - 37 Watt; iMac 20" - 85 Watt; iMac 24" - 114 Watt; Mac Pro Quad (ohne Monitor) - 175 Watt;

Noch etwas weniger als Laptops verbrauchen in der Regel Netbooks, die ein recht kleines Display haben und daher ideal zum Surfen auf dem Sofa o.ä. sind. Die meisten basieren auf Intels Atom-CPUs (z.B. Asus Eee-PC).

Arbeitsgruppen[]

Für Arbeitsgruppen sind Multi-Seat-Konfigurationen (2-5 Nutzer) als auch Thin Clients (> 5 Nutzer) sinnvoll. Dadurch können sich mehrere Benutzer einen zentralen PC oder Server teilen (geht sowohl unter Linux/Unix als auch Windows):

  • Multi-Seat-Konfigurationen hängen dabei mehrere Ein- und Ausgabegerätepaare (jeweils bestehend aus Tastatur, Maus, Monitor und Soundkarte) direkt an einen einzelnen PC, der über eine Zusatzsoftware die Bildschirminhalte der einzelnen Nutzer trennt.
  • Thin Clients hingegen sind kleine Kisten ohne eigene Laufwerke (und meist ohne eigene, echte Rechenleistung), die sich die Bildschirminhalte über ein Netzwerk von einem zentralen Terminalserver holen. Ein einzelner Thin Client hat dabei einen Energiebedarf von 4-7 Watt (z.B. Sun Ray). Typische Anwender von Thin Clients sind z.B. Banken, die nicht in jeder Filiale eigene Server betreiben wollen.

Serverbetrieb[]

Server, die nicht rund um die Uhr laufen müssen können automatisiert per 'Wake on LAN' aus der Ferne ein- und ausgeschaltet werden. Das erfolgt über ein sogenanntes 'Magic Packet', einem speziellen Netzwerkpaket durch das ein anderer Rechner den Server zum Betrieb aufweckt.

Wer mehrere Server betreibt (sei es beruflich oder privat), sollte sich die verschiedenen Möglichkeiten zur Virtualisierung ansehen. Damit kann man mehrere von einander abgeschottete Betriebsysteme gleichzeitig auf einem PC betreiben - und erhöht damit die Auslastung der Hardware. Virtualisierung wird derzeit als effektivste Möglichkeit angesehen, um den Strom- und Klimabedarf in Rechenzentren zu minimieren.

Nutzung[]

Es sollte hier darauf hingewiesen werden, das selbst sparsame Computermodelle bei der bisherigen Energieversorgung ein klimatechnisches Problem darstellen. Und nicht nur der eigene Computer verbraucht beim Surfen Energie, auch die Infrastruktur benötigt viel Strom: Das Modem, die Verteilkästen der Internetprovider, Internet-Router, Knotenpunkte und natürlich auch die Server, von denen die Seiten heruntergeladen werden. Sie sind 24 Stunden im Betrieb, Tag für Tag, unabhängig davon, ob sie tatsächlich genutzt werden oder nicht.

Der eigene PC zu Hause oder im Büro muss nicht den ganzen Tag unter Volllast laufen. Der Bildschirmschoner, der früher die Röhrenmonitore vor dem Einbrennen schützen sollte, kann auch heute gute Dienste leisten: Wenn der Rechner einige Zeit nicht genutzt wird, kann er den Monitor automatisch ausschalten! Dies reduziert den Stromverbrauch des Monitors erheblich, auch wenn er dadurch nicht komplett ausgeschaltet wird (Standby-Modus). Auf Windows-Rechnern findet man diese Funktion unter Startmenü -> Systemsteuerung -> Anzeige -> Karte Bildschirmschoner. Auf Apple-Rechnern unter OS X findet man sie unter Systemeinstellungen -> Hardware -> Energie sparen -> Ruhezustand für Monitore.

Neuere Rechner bieten darüber hinaus weitere Energiesparoptionen. Nicht nur für Laptops im Akkubetrieb kann es sich lohnen, nach einer bestimmten Zeitspanne den Rechner in den Stromsparmodus zu schicken. Auf Windows-Rechnern kann unter Startmenü -> Systemsteuerung -> Energieoptionen jeweils getrennt die Ausschaltzeit für Monitor (ideal 10-20 Minuten) und Festplatten (sinnvoll?) einstellen. An der gleichen Stelle sollte man das Energieschema auf "Minimaler Energieverbrauch" setzen, das aktiviert dann Stromsparmechanismen für die CPU (vorausgesetzt passende Treiber für AMD Cool'n'Quiet oder Intel SpeedStep sind installiert und das Bios ist entsprechend eingestellt).

Am effektivsten ist zusätzlich die Funktion Ruhezustand. Wird der Rechner für beispielsweise 30 Minuten nicht genutzt, speichert das System den aktuellen Betriebszustand auf die Festplatte, fährt das System herunter und schaltet sich aus (Standby-Modus). Wird der Rechner danach wieder benötigt, genügt ein kurzer Druck auf den Einschaltknopf: Das System startet und ist in wenigen Sekunden wieder in dem Zustand, zu dem er sich ausgeschaltet hat! Alle Programme sind weiterhin geöffnet, man kann da weiterarbeiten, wo man aufgehört hat. Dies geht wesentlich flotter als beim alltäglichen Hoch- und Herunterfahren des Rechners. Voraussetzung dafür ist eine aktuelle Hardware, die diese Funktion unterstützt (Suspend to disk).

Auch andere Betriebssysteme bieten solche Funktionen an.

Monitor[]

Auch wenn der Monitor beim Ausschalten des Computers dunkel wird, saugt er immer noch Strom aus der Steckdose! Zwar ist die Röhre bzw. die LCD-Hintergrundbeleuchtung aus, aber das Gerät "lauert" ständig auf neue Bildsignale vom Computer. Deshalb beim Verlassen des Arbeitsplatzes den Monitor separat ausschalten, meist wechselt dabei das Lämpchen am Ein-/Ausschaltknopf von grün auf gelb oder verlischt. Dieser Zustand reduziert den Energieverbrauch um einiges. Allerdings sind die meisten Geräte dann immer noch nicht ganz aus (Stand-By-Modus), siehe "Heimliche Stromverbraucher".

Ideal ist ein Netzschalter, der das Gerät von der Stromzufuhr trennt, ggf. selbst über eine schaltbare Stromsteckerleiste realisierbar. Bei älteren Computermodellen konnte der Monitor über einen schaltbaren Netzstecker am Computernetzteil angeschlossen werden; wurde der Computer ausgeschaltet, war auch der angeschlossene Monitor vom Stromnetz getrennt. Wird aus "Kostengründen" (Kosten der Bauteile etwa 1-2 Euro) leider nicht mehr angeboten.

Drucker[]

Wer den Drucker nicht braucht, sollte ihn komplett ausschalten. Der übliche "Bereitschaftsmodus" verbraucht Energie, während das Gerät vergeblich auf neue Druckaufträge vom Computer wartet.

Leider ist häufiges Einschalten eines Tintenstrahl- oder Laserdruckers mit einem Nachteil verbunden: Bei jedem Einschaltvorgang putzt der Tintenstrahldrucker seine Düsen und pustet einige der teuren Tintentröpfchen in seinen "Putzeimer". Laserdrucker müssen sich auf die nötige Betriebstemperatur aufheizen, bevor sie loslegen können.

Prinzip "papierloses Büro" beherzigen - auch Papier ist eine energiezehrende Ressource!

Quellen[]

  • [ 1 ] Heise online: Fujitsu berechnet CO2-Fussabdruck für Rechner und Server
  • [ 2] Fujitsu: CO2-Fussabdruck für PC 'ESPRIMO E9900' (PDF)
  • [ 3 ] Fujitsu: CO2-Fussabdruck für Server 'Primergy RX 300' (PDF)
  • [ 4 ] Meisterkühler Forum: Energie- und Stromspar- PC-Systeme (Selbstbau)
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